Spürnasen helfen im Kampf gegen die Schweine-Pest

Spürnasen helfen im Kampf gegen die Schweine-Pest

Spürnasen helfen im Kampf gegen die Schweine-Pest

Land Baden-Württemberg startet Ausbildungsprojekt für ASP-Kadaver-Suche im TCRH Training Center Retten und Helfen in Mosbach

Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest ist beunruhigend

Seit Anfang September 2020 breitet sich die Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen in Brandenburg aus. Auch in Sachsen konnte die Seuche inzwischen festgestellt werden. Dies beunruhigt nicht nur Schweinehalter, sondern auch die Jägerschaft in Baden-Württemberg. Forstminister Peter Hauk MdL betont die Dringlichkeit der Bejagung des Schwarzwilds. „Je kleiner die Schwarzwild-Population ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektionsübertragung der Schweinepest von Tier zu Tier.

Wir müssen, so Hauk, trotz Corona-bedingter Einschränkungen die Intensität der Schwarzwildbejagung weiter forcieren und haben deshalb in der vergangenen Woche in Baden-Württemberg auch Jagden mit bis zu 100 Personen erlaubt.“


Ausbildung von Kadaver-Spürteams als europaweite Vorzeige-Maßnahme

Bereits im Jahr 2018 hat das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz im Rahmen von Präventions-Maßnahmen einen 12-Punkte-Plan zur Vorbeugung und Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest auf den Weg gebracht. „Damit sind wir auf einem guten Weg.

Ungeachtet dessen arbeiten wir daran, das Maßnahmenprogramm für den Ernstfall noch weiter zu verfeinern. Die Ausbildung von Kadaverspürhunden und Hundeführern ist dabei eine ideale Ergänzung und in diesem Stil europaweit eine Vorzeigemaßnahme“, erläutert der Landwirtschaftsminister.


Suchteams für präventive und ad-hoc-Einsätze

Beim Training Center Retten und Helfen (TCRH) in Mosbach (Baden-Württemberg) wird ein gemeinsames Ausbildungs- und Einsatzkonzepte des Bundesverbandes Rettungshunde e.V. (BRH), des Jagdgebrauchshundverbandes (JGHV) und der Bundespolizei für Kadaver-Suchteams umgesetzt. Ziel ist es, Suchteams für präventive und ad-hoc-Einsätze im Auftrag der Behörden bereitzustellen.

Das TCRH bietet Ausbildung, Weiterbildung, Fortbildung und Training in den Bereichen Bevölkerungsschutz, Katastrophenvorsorge, innere und äußere Sicherheit.


Qualität der Ausbildung muss nachhaltig gewährleistet sein

„Wir freuen uns, dass wir zusammen mit dem JGHV und der Bundespolizei beim Kampf gegen die Schweinepest helfen können und bilden hierzu Hundeführer und Hunde aus dem gesamten Bundesgebiet aus“, erklärt Jürgen Schart, Präsident des BRH Bundesverbands Rettungshunde e.V. (BRH). Ziel ist es, eine möglichst große Fläche in kurzer Zeit mit Hunden absuchen zu können.

Karl Walch, Präsident des Jagdgebrauchshundverbandes (JGHV) ergänzt: „Die Ausbildung von Kadaver-Suchteams muss in ausreichendem Umfang und qualitativ abgesichert sein um Präventivsuchen an hot-spots und längerfristige ad-hoc-Einsätze abzuwickeln zu können“.

Karl Walch, Präsident des Jagdgebrauchshundeverbandes
Minister Peter Hauk, Ministerium Ländlicher Raum und Verbrauchschutz Baden-Württemberg
Jürgen Schart, Präsident des BRH Bundesverbandes Rettungshunde
(von links nach rechts)


70 Teams für Kadaver-Suche

BRH und JGHV beschäftigen sich bereits seit über einem Jahr mit der Thematik. Sie werden von Spezialisten der Bundespolizei unterstützt, um rasch eine ausreichende Zahl von Suchhundeteams im Kampf gegen die Schweinepest ausbilden zu können.

In den kommenden beiden Jahren sollen auf dem TCRH-Gelände bei Mosbach mindestens 70 Suchhunde-Teams mit Unterstützung des BRH, des JGHV und der Bundespolizei geschult werden.

„Durch dieses Pilotprojekt werden Kompetenzen vernetzt und die Eingriffsmittel erweitert, um so präventiv zu wirken und im Seuchenfall schnell reagieren zu können“, sagte Minister Peter Hauk MdL zum Ausbildungsstart der Kadaver-Suchteams.

Ein Pandemie- und Hygienekonzept sorgt für eine Durchführbarkeit der Ausbildungs- und Einsatz-Aktivitäten.


Apell an Bevölkerung

Minister Hauk apelliert an die Bevölkerung:

„Die Schweinepest ist für den Menschen völlig ungefährlich, stellt aber eine erhebliche Gefahr für die heimischen Schwarzwild- und Schweinebestände dar. Werfen Sie deshalb keine Lebensmittelreste in die Natur, sondern entsorgen Sie diese in geschlossenen Müllbehältern und füttern Sie keine Tiere mit Küchen- oder Speiseresten.“


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