Training spezieller Einsatzlagen im TCRH Mosbach
Das Training Center Retten und Helfen (TCRH) des Bundesverband Rettungshunde e.V. (BRH) in Mosbach wird aktuell temporär durch verschiedene Organisationseinheiten der Landespolizei für Trainings spezieller Einsatzlagen genutzt, da das ehemalige Kasernengelände, nach den umfangreichen baulichen Anpassungen an die Bedürfnisse der Rettungshundeführer, auch für die Durchführung polizeilicher Trainings hervorragende Rahmenbedingungen aufweist.
Nach den positiven Erfahrungen, die sich aus der Kooperation mit dem BRH und der Nutzung der erweiterten Trainingsmöglichkeiten des TCRH ergaben, lag der Entschluss nahe, diese Zusammenarbeit in Zukunft zu intensivieren und weitere Trainingsbereiche zu schaffen, die außerhalb der polizeilichen Nutzungszeiten auch von den Rettungshundeführern des BRH und von anderen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) genutzt werden können.
Landespolizei nutzt Trainingsstätten
Das für die Polizei Baden-Württemberg (Polizei BW) zuständige Landespolizeipräsidium beabsichtigt auf dem Gelände des TCRH das Trainingszentrum der Polizei Baden-Württemberg einzurichten, das, ergänzend zu den bestehenden Einsatztrainingszentren der regionalen Polizeipräsidien und des Polizeipräsidium Einsatz, neue Möglichkeiten für die zur Aus- und Fortbildung und das Einsatztraining der Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten der Polizei BW eröffnet. In den Einrichtungen des Trainingszentrum der Polizei BW sollen künftig spezifische Szenarien trainiert werden, für die der Polizei BW derzeit keine anderen geeigneten Trainingsstätten zur Verfügung stehen.
Gewappnet für lebensbedrohliche Einsatzlagen
Durch
die auf dem Gelände bereits vorhandenen Unterbringungs- und
Versorgungsinfrastrukturen besteht zudem die Möglichkeit auch mehrtätige
Lehrgänge durchzuführen. Dies ermöglicht einen effektiveren Trainingsablauf.
Der Schwerpunkt im Trainingszentrum der Polizei BW wird die Fortbildung von
Erstkräften zur Bewältigung von sogenannten lebensbedrohlichen Einsatzlagen
sein. Waren für operative Erstkräfte der Polizei AMOK-Lagen lange Zeit die
größte Herausforderung, sind zwischenzeitlich unterschiedliche Ausprägungen des
Terroranschlags als weitere komplexe Einsatzlagen hinzugekommen. Insbesondere
die Terroranschläge der Jahre 2015 und 2016 haben an die europäischen
Sicherheitsbehörden neue Anforderungen gestellt.
Die Polizei BW bereitet ihre Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten mit der Konzeption „Lebensbedrohliche Einsatzlagen“ auf derart gelagerte Ereignisse vor. Für die zielgerichtete Vorbereitung von Erstkräften auf die Herausforderungen dieser höchst gefährlichen Ereignisse sind professionelle Trainingsbedingungen ein wesentliches Element. Zur Simulation dieser Einsatzlagen sind daher möglichst realitätsnahe Rahmenbedingungen erforderlich. Das Gelände des TCRH bietet bereits jetzt sehr gute Voraussetzungen zur Durchführung solcher speziellen Trainings. Mit der Einrichtung des Trainingszentrums der Polizei BW und der damit einhergehenden Erweiterung der Trainingsflächen und -einrichtungen werden die Trainingsmöglichkeiten an die neuen Anforderungen angepasst. Die Polizei BW rechnet mit einem Trainingsbeginn in der zweiten Jahreshälfte 2019.
Hochschule der Polizei Baden-Württemberg
Nach
Fertigstellung und Übergabe wird das neue Trainingszentrum organisatorisch an
die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) und dort im
Institutsbereich Einsatztraining angebunden. Die HfPolBW ist innerhalb der
Polizei BW für die Aus- und Fortbildung der Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte
zuständig und betreibt derzeit Ausbildungseinrichtungen in Biberach, Bruchsal,
Lahr, Villingen-Schwenningen und Wertheim und erhält mit dem Trainingszentrum
in Mosbach, neben dem Standort in Böblingen, einen zweiten Fortbildungsstandort
– in diesem Fall speziell für Belange des Einsatztrainings. Auf dem Gelände der
ehemaligen Neckartalkaserne werden künftig fünf Polizeibeamtinnen und
Polizeibeamte sowie zwei Tarifangestellte ihren festen Arbeitsplatz finden.
Ähnliche Beiträge