Magnitude 2024: Katastrophen kommen selten alleine

Magnitude 2024: Katastrophen kommen selten alleine

Magnitude 2024: Katastrophen kommen selten alleine

Kaskaden-Effekte verschlimmern einzelne Ereignisse und erfordern enorme Kapazitäten an Einsatzkräften, spezialisierten Einheiten und freien Kräften

Erstmals wird in Deutschland der EU-Hilfeleistungsmechanismus (EU Civil Protection Mechanism, UCPM) zur Bewältigung einer nationalen Lage erprobt. Übungsannahme: Ein Erdbeben und dessen Folgen bindet deutsche Hilfskräfte und erfordert Hilfe von anderen Ländern für einen Einsatz in Deutschland.


Host Nation Support (HNS) Konzepte: Erprobung durch eine Realübung

Beim Einsatz von ausländischen Katastrophenschutz-Einheiten in Deutschland treffen besondere Erfordernisse auf die deutschen Behörden und Hilfskräfte. Diese sollen über ein Host Nation Support Konzept abgebildet werden.

Um das Zusammenspiel zu erproben, richtet das Land Baden-Württemberg eine EU-Großübung aus. Diese Übung, ausgestaltet als Stabsrahmenübung (Table Top Exercise, TTX) und Realübung (Full Scale Exercise, FSX) liefert wichtige Erkenntnisse für die zukünftige Bewältigung von Katastrophen.


Internationale Hilfe für Deutschland

Baden-Württemberg ist ein Erdbeben-Gebiet: Die Erdbebenaktivität in Baden-Württemberg gehört zu den höchsten in ganz Deutschland. Unterstellt ist ein Erdbeben im Oberrheingraben, dessen Kaskaden-Effekte in verschiedenen Infrastrukturbereichen das Schadenspotential des Einzelereignisses potenzieren, die deutschen Hilfskräfte erschöpfen und damit die eine Anforderungen von Ressourcen aus anderen EU-Ländern über den EU-Hilfeleistungsmechanismus erfordern.


36 Stunden interdisziplinäre, organisations- und fachdienstübergreifende Zusammenarbeit

Zusammenarbeit im Ernstfall: Einheiten verschiedener Organisationen und Fachdienste aus mehreren EU-Ländern werden zusammen mit deutschen Behörden und Einheiten eine komplexe Lage beüben. Insgesamt sind über 800 Einsatzkräfte vor und hinter den Kulissen aktiv.


EU-Einsatzkräfte auf dem Luft- und Landweg unterwegs nach Baden-Württemberg

An der 36stündigen Übung vom 24.10.2024 bis 26.10.2024 nehmen rund 850 Kräfte aus Österreich, Griechenland, Schweiz und Frankreich teil. Das Übungsszenario sieht ein Erdbeben der Stärke 6,9 auf der Richterskala im Bereich des Oberrheins zwischen Karlsruhe und Mannheim vor.

Am Donnerstag, 24.10.2024 werden diese Einsatzkräfte über den Luft- und Landweg nach Baden-Württemberg in die Schadensregionen anreisen.


Einsatzstellen in Mannheim, Bruchsal und Mosbach

Neben erdbebentypischen Schäden wie zum Beispiel angeschlagene und zerstörte Gebäude sowie Infrastrukturausfälle gehören aufgrund weitreichender Kaskadeneffekte massivste Auswirkungen auf industrielle, soziale und kulturelle Einrichtungen sowie die lebensnotwendige Versorgung der Bevölkerung zum Szenario.

Als Folge des Erdbebens werden auch chemische, radiologische und nukleare Gefahrenlagen sowie insbesondere austretende Gefahrstoffe und verseuchtes Trinkwasser simuliert.  Im Fokus steht die Bergung und Versorgung von Personen und der Umgang mit Schäden an Gebäuden und Versorgungsleitungen.

Beübt werden Schadensstellen in Mannheim, Bruchsal, Mosbach und Schwarzach.


Schwerpunkte Search & Rescue, CBRN und Wasseraufbereitung

Die Federführung der Großübung liegt beim Land Baden-Württemberg, die Teams der internationalen Partner bestehen aus

  • einem Heavy Urban Search and Rescue Team aus Frankreich (HUSAR, rund 80 Personen),
  • einem Medium Search and Rescue Team aus Österreich (MUSAR, rund 35 Personen),
  • drei kleinen Schweizer Teams im Bereich Urban Search and Rescue (USAR),
  • einem Wasseraufbereitungsteam aus Österreich sowie
  • einem CBRN-Team (chemische, biologische, radiologische und nukleare Substanzen) aus Griechenland mit rund 30 Personen.

Zusätzlich werden weitere Light Urban Search and Rescue Teams der Feuerwehr Wien und aus Frankreich erwartet.

Planerisch nehmen Teams der Vereinten Nationen aus England und Kanada teil.


Empfehlungen zur Vorsorge und zum Verhalten während und nach Erdbeben in Baden-Württemberg

Magnitude und Intensität

Die Magnitude beziffert die Stärke eines Erdbebens (freigesetzte Energie) an seinem Entstehungsort. Diese wird über Seismogramme ermittelt, die an den Erd­beben­mess­stationen aufgezeichnet werden.

Die makroseismische Intensität beschreibt die Auswirkungen eines Erdbebens auf den Menschen, Infrastruktur und Umwelt in einer bestimmten Region. Diese wird aus den Wahr­nehmungs­meldungen von Menschen und der Aufnahme von entstandenen Schäden bestimmt.

Ein Erdbeben einer bestimmter Magnitude wird also in verschiedenen Regionen mit unterschiedlicher Intensität wahrgenommen.


Verhalten bei Erdbeben

Weitere Informationen über Erdbeben in Baden-Württemberg und wie man sich bei einem Erdbeben und allgemein bei Notsituationen verhält:


Siehe auch

Projekt-Informationen


Mitwirkende im Katastrophenschutz in Baden-Württemberg


Podcasts


Verweise


Internationale Hilfe durch UN und EU


Wichtige Informationsdienste bei Erdbeben

Online sind verschiedene Informationsdienste vorhanden, die insbesondere über aktuelle Lagen berichten und darüber hinaus noch weitere Hintergrundinformationen bieten.

International


National


Schweiz und Europa


Veröffentlichungen


Partner und Organisationen


Bildergalerie

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